Die ersten Kinder, die hier in der Suppenküche eine tägliche Mahlzeit bekommen haben, sind schon lang nicht mehr in der Grundschule. Aber sicherlich denken sie immer noch an Rosie, die Köchin, die hier seit Jahren so viel mehr leistet, als alle satt zu bekommen. Sie ist einfach die Seele des Ganzen, die Kinder lieben sie, sowohl für ihre Kochkünste als auch für ihre klaren Ansagen. Jeder räumt freiwillig sein Geschirr weg oder hilft mal beim Abwaschen. Weil Rosie es ihnen auf ihre liebevolle Art beigebracht hat.
Bei unserem Besuch Anfang August hat Rosie mich eingeladen, mit ihr das Essen zu schöpfen. Das habe ich mir nicht zweimal sagen lassen. Welch eine Ehre! Sie hatte extra Reis mit Fleisch gekocht – Fleisch von der Kuh, die wir dank einer großzügigen Spende für die hungrigen Kinder kaufen konnten.
Un so fand ich mich hinter einem riesigen Topf mit Reis und vor einer langen Schlange geduldiger Kinder, die jeder einen Teller bekamen. Gestärkt konnten sie danach wieder in den Unterricht gehen: Mit Energie lernt es sich leichter als mit knurrendem Magen.


